Was würde der Bau der Umgehungsstraßen tatsächlich bedeuten? Die Südumgehung ist mit einer Länge von 3.620 m geplant. Zusammen mit der Ostumgehung würden 5.430 m Straße gebaut. Der Straßenbau der Südumgehung verbraucht 30.990 m² des Friedrichsdorfer Umlands. Zusammen mit der Ostumgehung liegt der Flächenverbrauch bei 45.500 m² (Quelle: Straßen NRW).
- Naherholungsgebiet
- Aktuell werden die Spazierwege im Grenzgebiet zu Bielefeld von vielen Spaziergängern, Joggern, Radfahrern und auch Reitern genutzt. Es führt sogar ein Bielefelder ‚Lämmerweg‘ durch den Wald, exakt dort wo die Umgehungsstraßen geplant sind.
- Umweltschutz
- Es würden ca. 45.500 Quadratmeter Fläche durch die geplanten Umgehungsstraßen versiegelt. Ganz gegen den Trend, den der Bund vorgibt, und laut dem vorhandene Verkehrsflächen besser genutzt werden sollten statt neue zu versiegeln: https://www.bmu.de/themen/nachhaltigkeit-internationales/nachhaltige-entwicklung/strategie-und-umsetzung/reduzierung-des-flaechenverbrauchs/
- Nicht zuletzt durch die nahe gelegenen Naturschutzflächen, etwa der biologischen Station Gütersloh/ Bielefeld e. V., des Landschaftspflegehofes Ramsbrock oder des Storchenbrutgebiets ‚Große Wiese‘, führt das Friedrichsdorfer Umland eine biologisch vielfältige Flora und Fauna. Selten gewordene Arten wie Kiebitze oder Sumpfschrecken sind auf genau dem Land zuhause, das für die Straßentrassen asphaltiert würde. Die Straßen bedeuten aber auch für andere heimische Arten wie das rote Eichhörnchen, Waldohreulen und viele Singvögel die Zerstörung ihrer Lebensräume. Ebenso müssten ganze Waldstücke mit altem Baum- und Pflanzenbestand gerodet werden.
- Landwirtschaft
- Neben Waldstücken und Wiesen wären auch die Äcker und Felder unserer ansässigen Landwirte betroffen. Zusammenhängende Flächen würden für die Trassenführung zerschnitten und die für den Straßenbau benötigten Abschnitte versiegelt.
- zukünftige Verkehrsbelastung
- Was würden die Ortsumgehungsstraßen am Ende bringen? Der aktuelle Ziel-/Quellverkehr bliebe bestehen. Bis heute ist keine Verkehrszählung erfolgt, die den Ziel- und Quellverkehr sowie den Durchgangsverkehr erfasst hat.
- Änderung der Verkehrsbelastung zu den Stoßzeiten?
- Eine Erweiterung des Straßennetzes führt auch zu neue Verkehren, häufig durch weitere Gewerbeflächen.
- Wohin wird der Verkehr geleitet => neue Knotenpunkte mit hoher Verkehrsbelastung entstehen.
- Die Verkehrswissenschaft hat bislang eindeutig bewiesen: Jede neue Straße sorgt auch für mehr Verkehr . Ist es zeitgemäß immer wieder und immer neue Straßen zu bauen? Wir möchten über alternative Verkehrskonzepte nachdenken, statt in alten ausgetretenen Bahnen zu denken. Straßen für LKW sperren ist eine Möglichkeit der Verkehrsberuhigung. Geänderte Ampelschaltung eine Weitere. Ein Tempolimit im Dorf macht die Fahrt für Durchgangsverkehre unattraktiv.